Lengenwang Groß war das Interesse der Bürger Lengenwangs an den Informationen über den aktuellen Planungsstand zum Neubau einer Mehrzweckhalle für Sport-, Kultur- und andere Veranstaltungen. Besonders freute es Bürgermeister Josef Keller, dass Jung und Alt im voll besetzten Adlersaal vertreten waren. Und dass in der Versammlung keinerlei Gegenstimmen gegen den Bau, sondern viele Anregungen zur Planung eingingen. Eine „Halle für alle“ soll es werden, war das Credo von Gemeinde, Vereinen und Planern. Zur Gestaltung und Verwendung sollen alle Bürger Anregungen geben können.
Schon seit Jahren wurde immer wieder der Wunsch nach einer größeren Halle in Lengenwang laut, erinnerte Keller. Denn die in gutem Zustand vorhandene Turnhalle mit den Ausmaßen 18 mal zwölf Meter (216 Quadratmeter) sei inzwischen viel zu klein geworden. Auch Ehrenbürger Pfarrer Stefan Ried habe in einem Brief den Bau einer Mehrzweckhalle beantragt. Die Turnhalle bleibe aber auch weiterhin bestehen.
Anhand eines Lageplans zeigte Keller auf, dass der Ausbau am bestehenden Standort keinen Sinn mache. Denn der Platz für eine Halle entsprechender Größe sei dort nicht vorhanden. Außerdem würde durch eine Überbauung auch der bestehende Kindergarten beeinträchtigt. Da die neue Halle nicht nur eine Sporthalle werden soll, komme als Bauträger nur die Gemeinde in Frage. Der Bayerische Landessportverband (BLSV) habe für seine Förderung klare Vorgaben. Keller betonte, dass die neue Halle trotz ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten keine Konkurrenz zum Gasthof „Goldener Adler“ darstellen werde.
An Hand eines Ortsplans zeigte er vier angedachte Standortmöglichkeiten für die Halle auf, wobei Hubert Sieber vom gleichnamigen Planungsbüro gleich wieder zwei davon wegen zu naher Wohnbebauung verwarf. Am geeignetsten hielt Sieber den vierten Standort beim Sportplatz. Pfarrer Ried hielt dem entgegen, dass dann eine Unterführung der Bahnlinie notwendig sei.
Amanda Purschke, Vorsitzende des TSV, und Herbert Kaufmann, Vorsitzender des Musikvereins, zeigten gemeinsam auf, dass durch die „Halle für alle“ gemeinsam ein Ort der Begegnung für alle Lengenwanger geschaffen werden soll, zusätzlich zu einem attraktiven Sportangebot für alle jungen und junggebliebenen Lengenwanger. Die Halle werde auch ein passender Rahmen für Musikveranstaltungen im Ort.
Laut Bürgermeister Keller haben Vertreter des TSV, der Musikkapelle und der Gemeinde verschiedene Hallen besichtigt, die von den Planern Friedrich und Rainer Lück in den letzten Jahren erbaut wurden. Diese stellten sich bei der Versammlung kurz vor und zeigten Grundrisse einiger Hallen und wie sie sich eine Halle für Lengenwang vorstellen könnten. Dazu kamen auch viele Anregungen – wie zum Beispiel ein separater Gymnastikraum – aus der Versammlung, die aufgenommen wurden.
Die Frage, ob eine feste oder mobile Bühne eingebaut werden soll, wird noch geprüft. Auch das Raumprogramm ist noch längst nicht aufgestellt, wie Keller sagte. Aus der Versammlung kam aber vor allem der Wunsch, dass die Mehrzweckhalle behindertengerecht und weit voraus denkend auch für künftige Bedürfnisse ausgelegt sein solle. (id)